7 Gründe warum ich das Hochzeitsherz auch nach 20 Jahren immer noch liebe...

Heike Kugelmann • 25. Mai 2025

7 Gründe warum ich das Hochzeitsherz auch nach über 20 Jahren immer noch liebe...

Inhalt:

  1. Teilhabe an etwas Positivem
  2. Ich löse für meine Kunden ein Problem
  3. Ich liebe diesen Moment bei der Hochzeit
  4. Man bleibt am Puls der Zeit
  5. Das war nicht immer so
  6. Ein Ankerpunkt in der Zeit, für den ich dankbar bin
  7. Das aller-allerschönste aber sind die Geschichten der Menschen

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1.) Teilhabe an etwas Positivem...

Ich freue mich auch nach über 20 Jahren noch darüber, dass ich bei der Hochzeit eines Paares einen Beitrag leisten darf! Hochzeiten sind immer positive Ereignisse, voller Vorfreude, liebevoller Planung, detailierter Vorbereitung.

Ein Paar traut sich diesen Schritt zu, dieses Verbindende für eine gemeinsame Zukunft. Darin steckt Mut, Entschlossenheit, Commitment, Optimismus und natürlich vor allen Dingen LIEBE! Daran teilhaben zu dürfen und sei es auch nur mit diesem kleinen Beitrag, ist einfach etwas Schönes und Motivierendes. Auch für mich als Hochzeitsdienstleisterin!


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2.) Ich löse für meine Kunden ein Problem...


Zumeist kaufen ja nicht die Brautpaare bei mir, sondern die Eltern des Brautpaares, die Trauzeugen oder gute Freunde. Und ganz häufig wurde diesen Personen die Aufgabe aus dem Umfeld mitgegeben, häufig so im Vorübergehen: "Du, XY, Du bist doch so kreativ, mach doch bitte mal noch was Schönes für die Hochzeit von ...". Und in dieser so vordergründig freundlichen und wertschätzend formulierten Aufforderung steckt mit diesem „Du bist doch so kreativ“ gleich auch eine Herausforderung, eine echte Challenge und damit auch die Gefahr zu scheitern. Es erweckt bei den Betroffenen häufig Unbehagen: „Was soll ich denn bitte da jetzt machen…ich habe gar keine Zeit dafür“ und das alles evtl. auch noch verbunden mit erheblichen Zeitdruck, der Hochzeitstermin rückt immer näher. Meine Kunden hier zu unterstützen mit einer persönlichen Lösung, stilistisch überzeugend und für den Kunden ohne großen zeitlichen Aufwand, ist eine Aufgabe, die mir auch nach 20 Jahren noch Spaß macht.


3.) Ich liebe diesen Moment bei der Hochzeit...


Ich freue mich also nicht nur mit meinen Brautpaaren, siehe Punkt 1, sondern auch mit meinen Kunden, denn ich weiß, dass der Moment, wenn das personalisierte Herz entfaltet wird und federleicht im Wind schwebt, ein echter "Ahhhhh-wie schön-Moment“ ist. Ich kann mich darauf verlassen, weil ich das einfach schon so lange mache und weiß, dass das funktioniert. Jedes Mal. Besonders toll ist es, wenn das Herz wirklich eine persönliche Widmung für das Brautpaar enthält oder in der Sprache des Paares verfasst ist. Ich hatte neben den mir vertrauteren europäischen Sprachen schon kyrillische Buchstaben, Arabisch, oder auch Georgisch:


ყველაფერი საუკეთესო ქორწილისთვის


heißt „Alles Gute zur Hochzeit“, sah phänomenal aus. Meine Herzen reisten im Gepäck schon um die halbe Welt. Und auch wenn ich persönlich nicht dabei bin, weiß ich, dass ich den Gästen, dem Brautpaar und vor allen Dingen meinen Kunden in diesem Moment ein Lächeln ins Gesicht gezaubert habe. Und dass die Freunde, Verwandten, Bekannten meinen Kunden auf die Schulter klopfen und anerkennend sagen: Gut gemacht!

4.) Man bleibt am Puls der Zeit


Wenn man über so einen langen Zeitraum als Kreativarbeiter tätig ist, dann bedeutet das zwangsläufig, dass man sich mit Trends sowohl im Design als auch in der Gesellschaft auseinandersetzen muss. Das hält mich am Puls der Zeit, ist Herausforderung und Freude gleichermaßen. So haben sich auch die Herzen verändert. Da entstanden es zum Beispiel extra Herzen für die Scheunenhochzeit, als dieser Trend so um 2018 aufkam. Und aktuell sind Herzen im Aquarellstil sehr gefragt. Was zu der überraschenden Erkenntnis führte, dass das viel weniger Arbeit in der Umsetzung ist, als die fotografierten Herzen, die aus lauter einzelnen von mir fotografierten Blüten bestehen.


Bisweilen versäume ich es auch zu reagieren: Mit dem Trend "Boho-Wedding" hatte ich zum Beispiel so meine Probleme. Das war aber nicht so schlimm, weil bei diesen Hochzeiten ohnehin kein traditionelles Spiel gespielt werden würde. Und der Moment ist auch schon wieder vorbei. Aktuell, im Jahr 2025, wird eher wieder etwas konservativer geheiratet, was vermutlich am Wunsch nach Sicherheit und Stabilität angesichts der weltpolitischen Gesamtgemengelage liegt. Bestseller dieses Jahr: Immer noch das rote Herz sowie alle Varianten von weiß-grüß…


Hier im Bild ein Scheunenherz "Weiß-Blau". Links im Bild die vielen weißen Vierecke sind ein kleiner Ausschnitt der Ebenen in Photoshop. So eine Rohdatei hat in der Entstehungsphase etwa 700 Ebenen.
Es ist enorm viel Arbeit.


5.) Das war nicht immer so…


Ich liebe das... aber das war nicht immer so! Neben all dieser Begeisterung muss ich nun aber auch die Schattenseiten ansprechen. Ich habe ja hier bereits geschrieben, dass ich eigentlich studierte Ökonomin bin, keine Grafikerin. Die Tools, mit denen ich arbeite, habe ich mir alle selbst beigebracht, das war viel Arbeit, viel Scheitern, und Verzweiflung. Schlimmer aber: ich lebe in einem Umfeld in dem viele meiner Freunde und auch mein Mann bei großen Konzernen arbeiten. Sie alle haben tolle Titel auf Englisch mit div. Ebenenbezeichungen etc. Und daneben ich. Mit meinem Blümchen-Business, wortwörtlich. Hochzeitsherzchen… PUUUH. Das klingt ein bisschen naiv, kindlich, vielleicht auch spießig. Kennt ihr das Blumenmädchen aus dem bezaubernden Kinderbuch „Die kleine Hexe“ von Ottfried Preußler, das auf dem Markt seine selbstgebastelten Papierblumen verkauft? Genau! Und dazu kommen noch: hohes Risiko, geringe Marge - Fun Fact: die Druckerei verdient deutlich mehr als ich an jedem Herz - Konkurrenzdruck, kopiert werden, etc.

Aber: ich konnte angesichts der großen Flexibilität, die mir die Selbständigkeit bot, nebenbei mit großem Fokus auf der Familie meine Kinder großziehen und mich um meine pflegebedürftigen Eltern kümmern. Und eine weitere wichtige Erkenntnis, die aber ein paar Jahre brauchte: Viele der Projekte, an denen meinen Konzernfreunde arbeiteten, wurden einfach eingestellt. Entscheidungen der Vorgesetzten aus quasi heiterem Himmel, all ihr Einsatz, umsonst. Sie alle sind und waren ein winziges Rädchen in einem riesigem Getriebe. Meine Herzen dagegen haben den wichtigsten Tag im Leben zweier Menschen bereichert und sie sind immer noch auf den Fotos im Hochzeitsalbum zu sehen. 



6.) Ein Ankerpunkt in der Zeit, für den ich dankbar bin


Ich habe das Hochzeitsherz als Dienstleistung 2003 auf den Markt gebracht und war damals die Erste, die so etwas angeboten hat. Ich hatte meinem Mann zu unserer Hochzeit so ein Herz gestaltet und dann direkt bei der Hochzeit „Bestellungen von Freunden“ erhalten. Mein Business wird für mich damit für immer mit meiner Hochzeit verbunden sein. Eine Erinnerung an einen Moment, für den ich immer noch dankbar bin, denn wir sind immer noch ein gutes Team. Die Herzen haben meine Firma nach dem dot.Com Crash gerettet. Ein Printprodukt, etwas einfaches, greifbares in der sich damals rasant entwickelnden Welt der Digitalisierung, in der ich ein paar Jahre von 1999 bis 2002 als Dot.Com Unternehmerin mitgespielt hatte. Das Herz war als sehr simple Online-Business-Lösung überschaubar und damit für mich als junge Mutter handlebar, aber dennoch skalierbar. Ich bin dem Herz schlicht dankbar. Und meinen vielen treuen Kunden, die teilweise wieder und wieder wieder bestellen.


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"Du arbeitest für die Seele!"

Diesen wundervollen Satz hat eine liebe Freundin mal zu mir gesagt, als ich mal wieder voller Selbstzweifel war. Sie meinte damit die Freude, die meine Herzen bei der Hochzeit auslösen. Das hat mir sehr gut getan. Danke liebe Andrea von stern+berg. 

Warum ich meine Tätigkeit auch liebe, liegt natürlich daran, dass hier Blumen, Fotografie, Bildbearbeitung, Farbe und Gestaltung zusammenkommen.

7.) Das aller-allerschönste aber sind die Geschichten der Menschen


Das Herz, das nach Costa-Rica, in die USA, nach Australien oder Rio mit im Gebäck war und die Bilder, die mich danach erreichten. Ich habe ein ganzes Album voll davon, kann die aber natürlich nicht teilen. Das Herz für das Volleyballer-Paar, die sich einen Beachvolleyball im Comic-Stil wünschten, für das Fußball-Fan Paar in den Vereinsfarben, für Hockey-Spieler und für das Gothic-Paar. In diesen Fällen wurde nicht direkt aus dem Shop bestellt. Es erreichten mich sehr persönliche Anfragen. Und wenn die Zeit reicht - das bedarf dann einiger Monate Vorlauf - und mich die Aufgabe reizt, dann gestalte ich etwas ganz Persönliches. Ich verlange dafür nicht mehr, denn die Vorlage wandert ja dann zumeist in meinen Shop, aber es muss zeitlich machbar sein. Und es muss eine interessante Geschichte dahinter stehen oder eine spannende, gestalterische Aufgabe. Dann entstehen Herzen, die wirklich Einzelstücke sind.

Und dann sind da die Bestellungen bei denen ich einfach schmunzeln muss, wenn sie in meinem Postfach eingehen und die mein kleines Business fröhlich und abwechslungsreich machen: zum Beispiel wenn jemand sich als Aufdruck wünscht:

„Zeit isch´s worre…“ - das ist doch großartig!



Blogartikel #13 "7 Gründe warum ich das Hochzeitsherz auch noch über 20 Jahren immer noch liebe! ", erstveröffenlicht am 25.05.2025



Hast Du auch eine Tätigkeit, die du auch nach über 20 Jahren immer noch liebst? Und warum?

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