"Nike - form follows motion" Ausstellung im Vitra-Design Museum 21.09.2024 - 18.05.2025

Heike Kugelmann • 2. Mai 2025

Das Vitra Design Museum widmete seine Jahresausstellung 2024/2025: Nike

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...ein Besuch in Weil am Rhein auf dem Vitra Campus lohnt sich eigentlich immer...

... eine steile These, und doch wurde ich wirklich noch nie enttäuscht. Der Campus des Möbelherstellers Vitra mit seinen Architektur-Ikonen ist für sich einfach schon wunderschön und die Austellungen sind immer toll kuratiert.

Es hat mich zu Beispiel begeistert vor dem Original des berühmten Swoosh Logo, entworfen 1971 von Carolyn Davidson, zu stehen. Die damalige Designstudentin verlangte nur 35 US$ dafür von dem jungen Start-Up.
Sie erhielt allerdings später ein erhebliches Aktiendepot als Anerkennung.



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    Die erste Variante des berühmten Kartons

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    Ein Beispiel für die unzähligen Kooperationen. Hier für mit einem Laden in der Nachbarschaft des Nike Stores in Los Angeles. 

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    Bewegung sichtbar machen... im Raum und an der Wand als Film

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    Bild aus dem Nike-Archiv. Als jemand der auch schlecht wegwerfen kann, kann ich das Problem total nachvollziehen! 

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    Kooperation mit Basketballlegende Le Bron

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    Zwei Designikonen auf einem Bild: Der Bau von Frank Gehry und das Nike Logo! Und dann noch monochrom im Schnee! Mehr Design geht kaum!

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Diese Ausstellung ist die erste Einzelausstellung, die den weltgrößten Sportartikelhersteller mit einer Museumschau würdigt. Die 1972 gegründete Firma bediente sich als Namenspatin bei niemand geringerem als der antiken, griechischen Siegesgöttin, im Louvre etwa zu bestaunen als die berühmte Statue der Nike von Samothrake. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Portland, Oregon, macht heute über 50 Mrd. US$ und das Markenzeichen "Swoosh" gehört neben Coco-Cola und Disney zu den ikonographischsten Logos überhaupt.


Was gibt es in der Ausstellung nun zu sehen. Bilder und Ausstellungsstücke aus der ersten Stunde des noch kleinen Labels, der erste Karton, das Original des Logos. Die kontinuierliche Diversifizierung über die verschiedensten Sportarten wird verfolgt, die Tiefe des Sortiments, die unzähligen Kooperationen mit Sportlern, Künstlern und Designern gezeigt, das Bemühen um Nachhaltigkeit bei einem Produkt, das primär aus Kunststoff besteht, Teilschritte der Produktentwicklung. Eine interessante Mischung, die - und das ist erstaunlich - informative und design-ästhetische Einblicke vermittelt ohne ins zu werbliche Produktplacement abzugleiten. Die Räume des wunderschönen, nicht besonders großen Baus von Frank Gehry, werden - wie immer - sehr ansprechend bespielt, Gestaltung und Ausstellungspädagogik gehen wie so oft in Weil am Rhein Hand in Hand. Herausgekommen ist eine leichte Ausstellung, die einen guten Einblick vermittelt ohne zu überfordern und wenn man am Ende die Wendeltreppe hinunterläuft, fühlt man sich angesichts so vieler Sportartikel fast schon so beschwingt, als wäre man selbst aktiv gewesen.


Wer noch Zeit findet bis zum 18.05.2025: Anschauen lohnt sich!


Der ebenfalls ästhetisch toll gemachte Katalog durfte in meinem Fall nicht mit nach Hause. Ich besitze eine umfangreiche Kunst- und Designbibliothek aber ein Buch, dass die Themen der Ausstellung noch detaillierter erörtert ist wirklich nur etwas für eingefleischte Sneaker und Sportschuh-Fans, die werden mit diesem einzigartigen Werk aber sicherlich unglaublich glücklich.



"Wenn Du einen Körper hast, bist Du AthletIn"


  Inklusion ist für Nike ein Anliegen.


Menschen sollen unabhänging von ihrem Körper, Geschlecht oder Religion an Sport und Wettkampf teilhaben können. Beispiel dafür ist der Nike Pro Hijab für verschiedenste Sportarten oder Swimwear für muslimische Athletinnen oder aber auch die "Winning is Winning"  Kampagne anlässlich der Paralympics 2024 in Paris oder der Slogan:
"Designed for every body"

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Gelee aus Rosenblüten für den Frühstückstisch.
von Heike 22. August 2021
Unsere Geschichte beginnt auf der Autofahrt von Stuttgart nach Biarritz vor zwei Jahren, im Sommer 2019, als Reisen noch einfach war. Die lange Fahrt teilten wir auf zwei Etappen auf und so fuhren wir gerade gut ausgeschlafen nach einer Übernachtung in der Nähe von Vichy Richtung Bordeaux und dort auf einem Autobahnzubringer (D1089, der die A89und die A20 verbindet - um ganz genau zu sein) im absoluten Niemandsland, in einer Landschaft aus endlosen bewaldeten Hängen, tat ich das, was man als Beifahrer wirklich nicht macht….. ich schrie laut auf! „AUBAZINE“ ...schrie ich! Laut! Mein Mann zuckte zusammen und schimpfte ob ich den Verstand verloren hatte. Hatte ich! Da auf einem dieser braunen Hinweisschilder, die auch in Frankreich auf Sehenswürdigkeiten hinweisen, da hatte es gestanden. AUBAZINE! 

Ich konnte erst mal gar nichts sagen aber dann stammelte ich: „Da, da ist Coco Chanel zur Schule gegangen!“ Ich glaube, ich hatte Tränen in den Augen. Meine Familie reagierte irritiert, wie häufig, wenn sich bei mir die Bewunderung und Begeisterung für eines meiner Idole zeigt. Wir fuhren gerade durch eine absolute Wildnis aus Bergen und Wäldern, weit und breit kein Dorf zu sehen, schon gar keine Schule. Ich suchte auf dem Navi… tatsächlich da oben in den Bergen, da musste das Kloster liegen. Wir waren ganz nah, 15 Kilometer von der Autobahn. Das Kloster, in das die kleine Gabrielle Chanel 1895, im Alter von 11 Jahren zusammen mit ihren Schwestern von ihrem Vater, einem Lumpensammler, nach dem Tod ihrer Mutter gebracht worden war. Der Vater versprach die Kinder zu besuchen doch er ließ sich nie wieder blicken.... Ich wusste, dass Aubazine irgendwo im Herzen Frankreichs lag, aber der Gedanke, dort mal hinzukommen? Das wäre mir nie eingefallen, zu abwegig.... wortwörtlich ... und jetzt waren wir so nah! Was soll ich sagen: Der nachfolgende Urlaub etwas nördlich von Biarritz war sehr schön, sehr erholsam und wir schafften es sogar nach Spanien, nach Bilbao, ins das berühmte von Frank Gehry entworfene Guggenheim-Museum , aber insgeheim hegte ich die ganze Zeit über die Hoffnung auf der Rückfahrt doch bitte bitte in AUBAZINE vorbeifahren zu dürfen. Zumal wir ohnehin wieder im die gleiche Route über Vichy nehmen wollten, denn die Strecke Biarritz-Stuttgart an einem Tag ist einfach zu weit. 

Wir waren mit Freunden im Urlaub und es wurde zum Running Gag! Mein Mann erzählte jedem, der es hören wollte - und auch jedem, der es nicht hören wollte - mehrfach, dass er auf der Rückfahrt noch in der Grundschule von dieser Coco Chanel vorbei müsste. Er ließ sich erweichen. Ich durfte auf der Rückfahrt „Aubazine“ ins Navi eingeben und hätte uns nicht ein Stau rund um Bordeaux aufgehalten, wir hätten die 15:00 Uhr-Führung geschafft. Meine Familie frohlockte während ich nur still dachte: „Ein Grund nochmals herzukommen.“ Und dann waren wir da: Strenge... das ist der erste Eindruck. Und wir kamen an einem schönen Spätsommertag an diesem Ort an. Wie mussten sich Gabrielle Chanel und ihre beiden Schwestern gefühlt haben, die hier Ende Februar 1895 im Winter, nach dem Tod der Mutter, ankamen. In dieser Abtei, 1134 von Benediktinern gegründet. Die Kirche war einst viel größer. Eine der bedeutendsten und wohlhabendsten Abteien in diesem Teil Frankreichs. Sechs Langhausjochbögen wurden 1757 infolge des Niedergangs der großen französischen Klöster abgerissen, der Kircheninnenraum verkleinert. Demzufolge wurde auch die Fassade neu gegliedert und aufgebaut. Nach der franz. Revolution wurde das Kloster aufgelöst und zum Waisenhaus umfunktioniert. In das Kloster konnten wir also leider nicht ohne Führung... aber in die Kirche, die tagsüber immer offen ist. Was mich überraschte: nirgends auf dem Platz ein Hinweis auf die berühmte Tochter dieses Ortes, die hier von ihrem 11. bis zu ihrem 18 Lebensjahr lebte und - und da sind sich alle Biografen einig - von diesem Ort sehr geprägt wurde. Auch wenn sie selbst ihren Aufenthalt hier zeitlebens verleugnet hat. Aber jetzt ist es Zeit, hinein zu gehen und dort Platz zu nehmen, wo einst Coco Chanel zur Schule ging!

 Hier saß sie also, die kleine Gabrielle, lange bevor sie „Coco“ wurde, auf diesen hintersten, kleineren, schmucklosen Bänken in der Kirche, die den Waisenkindern zugedacht waren. Während endloser Andachten wanderte ihr Blick durch den schlichten, frühgotischen Innenraum der 1176 erbauten Abteikirche und sicherlich immer wieder zu den geometrischen Mustern der Fenster, der einzigen Ablenkung. In ihren Biografien wird erwähnt, dass hier der Ursprung zum Chanel Logo mit dem doppelten „C“ liegen könnte. Gabrielle Chanel wird sicher oft hinauf gesehen haben zu diesen Fenstern, lag doch dahinter die ersehnte Freiheit. 

Die massive, einschüchternde Steintreppe führt hinauf in das Kloster. Das dahinter liegende frühere Dormitorium der Mönche wurde zu den Schlafsälen der Waisenmädchen. In Aubazine erhielt Gabrielle Chanel ihre schulische Ausbildung. Es war das Ziel des Waisenhauses, dass die Mädchen später für sich selbst sorgen könnten. An diesem Ort hat Chanel gebetet, gelernt, gearbeitet, geschlafen, wurde zur Näherin ausgebildet, in einer Welt der Abgeschiedenheit, umgeben von hohen Mauern, der Tagesablauf bestimmt von den Andachten. 

Der Fußboden aus rohen Steinsplittern, das Fehlen von Ornamenten und Dekor, ganz im Sinne der auf Verzicht und Einfachheit ausgerichteten Ordensregeln der Zisterzienser, der schlichte Habit der Schwestern, die das Waisenhaus leiteten, wiederholen den ersten Eindruck: Strenge - aber auch Erhabenheit. 1901 mit 18 verließ Chanel Aubazine, ging nach Moulins und wurde zu Coco… das ist eine ganz eigene Geschichte, in der sowohl wohlhabende Liebhaber, billige Varietés als auch ein Damenmodengeschäft eine Rolle spielen. 

Die Revolution in der Damenmode, die Coco Chanel 1913 mit der Eröffnung ihrer Boutique in Deauville, dem bekannten Seebad in der Normandie beginnen sollte, beruht auf eben jener Kunst des Weglassens, einem stilsicherem Minimalismus, der Klarheit und Schönheit starker Farbkontraste, allen voran Schwarz und Weiß. Eine Ästhetik, die sie in Aubazine kennengelernt hatte und zu der das Zitat von ihr passt: „Mode sei Architektur.“


 Ja... und um auf den Titel dieses Beitrags zurückzukommen: Man kann hier heiraten! Selbstverständlich! Man darf sich allerdings an den Hunderten von Spinnweben an den Fenster nicht stören! Auf Instagram unter https://www.instagram.com/abbaye_aubazine/ oder im Netz unter: https://abbaye.aubazine.com/ Quelle letztes Bild mit dem Porträt von Gabrielle Chanel: Wikipedia
Grafik, Zeichnung, Kaffee, Brainstorming
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